SU-4

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Dieser Artikel beschreibt die Einsatzmöglichkeiten des Nikon SU-4 für den Remote-Blitz-Betrieb.

Ein Artikel von Heinrich Mühlenmeier und von ihm in die FAQ übernommen

Grundsätzliches

Einige Blitzgeräte (SB-26, SB-80DX, SB-700, SB-800 und SB-900) und der Slaveempfänger SU-4 bieten die Möglichkeit der Blitzsteuerung in einer einfachen, aber intelligenten Art und Weise. Ein Masterblitz an der Kamera wird mittels TTL gesteuert und die entsprechend mit SU-4-Modus ausgestatteten Blitze lösen mit Blitzbeginn aus und erlöschen bei Abschalten des Mastersblitzes.

Für den Betrieb sind alle Blitze für Nikon-TTL geeignet. Theoretisch also auch mit Fremdfabrikaten. Wichtig ist nur, daß keine Vorblitze ausgesendet werden, Kamera bzw. Blitz müssen auf klassisches TTL-OTF umgestellt werden, (dazu entweder Spot-/ mittenbetonte Integralmessung an der Kamera nutzen, Blitz von 3D-Aufhell-Matrixmessung umschalten. Näheres in den Anleitungen von Kamera und Blitzgeräten). Der SB-80DX hat als Master für den SU-4-Betrieb eine eigene Funktion, er schaltet die Kamera und sich dann automatisch in den Modus ohne Vorblitze.

Beim Einsatz von D-TTL- und i-TTL-Kameras beim internen Blitz darauf achten, dass die Vorblitze abgeschaltet sind. sonst lösen die Slaves schon beim Vorblitz aus und sind für den Hauptblitz noch nicht wieder bereit.

Wenn der SU-4 im Manuell-Modus betreiben wird, funktioniert er wie eine einfache Slave-Zelle mit erhöhter Reichweite und der damit ausgelöste Blitz muss sich selbst steuern (Automatik- oder Manuell-Modus des Blitzes).

Geräte mit SU-4

Neben den SU-4-Gerät haben folgenden Blitzgeräte den Steuerungsmodus SU-4 eingebaut:

  • SB-26
  • SB-80DX
  • SB-700
  • SB-800
  • SB-900
  • SB-910

Funktionsprinzip SU-4 mit TTL-Messung

  • Kamera löst aus / öffnet den Verschluß, zündet den Masterblitz und startet Blitzbelichtungsmessung (TTL oder Automatikmodus des Blitzes)
  • Slave sieht den Masterblitz und startet eigenen Blitz
  • Master hat ausreichend Blitzlicht erhalten und stoppt den Masterblitz
  • Slave sieht keinen Masterblitz mehr und stoppt den eigenen Blitz
  • Kamera schließt den Verschluß

Notwendige Rahmenbedingungen für den Einsatz von Blitzen im SU-4 Modus

  • Kein Vorblitz
  • Belichtungssteuerung erfolgt über Kamera und / oder Masterblitz
  • Slave-Blitze sind mit SU-Empfängern ausgestattet.

Kombination mit anderen TTL-Systemen

Der SU-4-Slaveempfänger, eingebaut in einen Blitz, wie bei den im ersten Teil bschriebenen Geräten, aber auch beim eigenständigen Slaveempfänger SU-4 funktioniert die Steuerung für den angesteuerten Einzelblitz wie durch eine TTL-Kamera.

Für den Blitz ist der SU-4 also wie eine Kamera: Der Blitz bekommt die Leuchtdauer von aussen vorgegeben und startet und stoppt entsprechend.

Also funktioniert die Steuerung mit dem Gerät SU-4 auch mit jedem Nikon-TTL Blitz.

Es eignen sich darum

  • alle Nikon-TTL-Blitze
  • alle SCA-300-Blitze mit Adapter für Nikon-TTL (SCA-346/2, SCA 346, SCA 343)
  • alle SCA-3000 Blitze mit Adapter für Nikon-TTL (z.B.: SCA-3401, SCA-3402)
  • alle anderen Blitze, die sich mit Nikon-TTL steuern lassen.

für den Einsatz als Slave mit dem SU-4

Kombination mit Master-Blitz im Automatikmodus

Wenn als Master ein Blitz im klassischen Automatikmodus betreiben wird, reagieren Blitz im SU-4-Modus ebenfalls entsprechend. So lassen sich die SU-4-Blitze an allen Kamera- und Blitzsystemen ohne Vorblitz als Slave einsetzen und werden so in die Blitzleistungsmessung des Masters einbezogen und in der Leistung geregelt. Hier ergeben sich dann interessante Möglichkeiten für den Kreativen Einsatz bei älteren Kameras und darun eingesetzten Automatilblitzen oder Computerblitzen, wie sie damals genannt wurden. Der Slave mit SU-4 wird einfach zusätzlich in die Lichtgestaltung einbezogen und schon wird manche sonst nur schwer lösbare Lichtlösung mit mobilen Geräten möglich.

nicht kompatible Blitze

Aber Vorsicht: eine Ausnahme bilden Blitze für die Nikon F3 mit ihren anderen Blitzbefestigungen ohne den normalen Blitzschuh: So ist der SCA-Adapter Metz SCA-341/342/344/345 nicht geeignet zum Betrieb mit dem SU-4.

Keine Gefahr für andere Geräte durch SU-4

Weil keine elektrische Verbindung zwischen den Geräten besteht, ist auch keine Gefahr dass Geräte durch Hochspannungsimpule der Blitzgeneratoren beschädigt werden.

iTTL und SU-4

iTTL und SU-4 ist eine Kombination, die man normalerweise nicht benötigt, denn die meisten Nikon-Kameras mit internem Blitz können als iTTL-Master die Blitze als iTTL-Slave steuern. Jedoch gibt es einige Nikon-Kameras, die nicht als iTTL-Master fungieren können. Als Beispiel dient hier die Nikon 1 V1 mit aufgesetztem Blitz SB-N5. Die Kamera kann in einem beliebigen Kamera-Belichtungsmodus mit eingeschaltetem Blitz und der Blitzbetriebsart iTTL (nicht Blitz-manuell) betrieben werden. Der oder die Slaves müssen in der Lage sein, schnelle Blitz in kurzer Folge abzugeben. Ein SB-800 oder ein SB-80DX im SU-4-Modus ist dazu in der Lage, Metz 45 CT-X/CL-X mit SCA343 auf einem echten SU-4 hingegen nicht. Das dürfte aber am SCA343 oder am SU-4 liegen, denn ein Metz 45 CL-4 digital ist in der Lage, Vorblitze an SCA 3200 abzugeben. Der SB-800/SB-80DX muß in der Betriebsart SU-4 Auto, nicht SU-4 Manuell betrieben werden.

Obwohl die hier aufgeführte Kombination außerhalb der iTTL-Spezifikation betrieben wird, funktioniert sie doch oftmals recht gut. iTTL arbeitet mit Vorblitzen bei reduzierter Leistung, die die Kamera auswertet und beim Hauptblitz die Leistung entsprechend "hochgerechnet" abgibt. Der SU-4-Modus reagiert sowohl auf die Vorblitze und gibt kurze, reduzierte Vorblitzleistung parallel zum Kameravorblitz ab. Daraus ermittelt die Kamera dann die notwendige Hauptblitzleistung und zündet den Kamerablitz entsprechend. Wiederum folgt der SU-4-Slave und verlöscht gemeinsam mit dem Steuerblitz. Wenn alles geklappt hat, erhält man tatsächlich ein korrekt belichtetes geblitztes Bild.

Probleme: Insbesondere der Nikon SB-N5 ist recht leistungsschwach (LZ 8.5 bei ISO100), so daß seine Reichweite wesentlich geringer ist als die der von vielen Nikon-dSLRs mit eingebautem Masterblitz. Zusätzlich muß der SU-4-Sensor das Verlöschen des Masters sehr genau erkennen, das ist für ihn schwieriger als das Erkennen des Zündens. Es empfiehlt sich, die SU-4-Sensoren sehr genau auszurichten, so daß entweder das Licht des Masters direkt auf den Sensor fällt oder das vom Motiv reflektierte Blitzlicht des Kameramasterblitzes. Ansonsten kommt es schnell zu überbelichten Aufnahmen, weil der Slaveblitz seine komplette Energie abgibt.

Sofern es das Motiv bzw. die Situation ermöglicht, sollte man für sicherer Belichtungsergebnisse sowohl die Kamera auf als auch die Slaves auf Blitzmanuell zu stellen und die Belichtung über die Leistungsabgabe der Slaves zu steuern. Das ergibt eine wiederholbare Lichtabgabe, die oben beschriebene Methode kann durchaus bei jeder Auslösung etwas abweichende Lichtabgabe erzielen.

Siehe auch