YongNuo YN-460
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Der Superknuffi: Yongnuo YN-460 manual slave Flash
Der YN-460 der chinesischen Firma Yongnuo ist ein rein manuell einstellbarer Blitz mit Mittenkontakt und 2 optischen Slavemodes zum günstigen Preis.
Inhaltsverzeichnis
Auspacken.
kleine, schlanke Verpackung ohne viel überflüssiges Gedöns. Drin sind:
- der Blitz selbst - eine Softtasche aus schwarzem Samtimitat mit Zugbändel - Blitzstandfuß mit Stativgewinde - Bedienungsanleitung international als Faltblatt
Anfassen
Datei:Http://bilder.microbug.de/temp/strobist/09 0628 S5 7475bkw.jpg
Der Blitz ist für seinen Preis sehr gut verarbeitet, nichts knarzt oder labbert (bis auf das Batteriefach), die Reflektorverstellung ist ebenso satt und nicht labberig. Der verwendete Kunstoff ist allerdings schon weniger dick als der von Nissin, und bei den Tastern merkt mans dann: Diese sind Wabbelgummi ohne definiertem Druckpunkt, erinnern mich an meinen britischen Heimcomputer Sinclair Spectrum von Mitte der 80er. Der Blitzschuh hat, wie sollte es auch anders sein, einen Mittenkontakt, aber auch den Metallpin zum arretieren auf Nikons oder Canons - wobei das Ding sicher keiner direkt auf die Kamera schraubt.
Ebenso der Blitzstandfuß. Solider Kunstoff, Stativgewinde aus Metall (!), das gibts nichtmal bei Metz. Kompliment.
Man war offensichtlich bemüht, das Ding irgendwie nach einem der Systemblitze der großen Hersteller aussehen zu lassen - was auch zumindest von vorne her als durchaus gelungen bezeichnet werden darf. Die Rückseite hat als Grundplatte Plexiglas, beim Auspacken ist da eine Schutzfolie drauf. Wirkt zwar edel, man sieht aber jeden Fingerdupser drauf.
Die Blitztasche ist im Gegensatz zu Nissin ein angenehm anzufassendes schwarzes Samtimitat.
Bedienelemente
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Gibts nicht viele. Rechts unten der Powerknopf, in der Mitte der Mode-Taste zum Umschalten ziwschen M und den beiden Slavemodes, links daneben dann die Pilot-Taste zum Auslösen eines Testblitzes, der eine darüberliegende Zweifarb-LED besitzt. Diese ist, wie auch beim Nissin, Betriebs- und Bereitschaftsanzeige zugleich.
In der Mitte darüber die Plus-Minus-Wippe, darüber 7 LEDs als Balkenanzeige. Damit erfolgt die Einstellung der Leistungsstufe in allen 3 Modi.
In der obersten Reihe dann die 3 LEDs zur Modusanzeige M, S1 und S2.
Vorne findet man eine rote Blende, die ein AF-Hilfslich suggeriert, welches aber nicht vorhanden ist (wie sollte das auch angesteuert werden), möglicherweise gibts von diesem Ding noch größere Versionen. Reines Dummy also.
Der Blitzkopf ist nur nach oben schwenkbar, aber ohne eine nervige Entriegelungstaste drücken zu müssen. Die Rastung ist satt und ohne Rasseln, sehr satt. Im Blitzkopf selbst befinden sich, rausziehbar, eine Streuscheibe und ein weißes Papp-Reflektorkärtchen. Das Ganze ist allerdings etwas fummelig.
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Der Blitzkopf sieht von seitlich und auch von vorne aus als könne er zoomen - das ist aber nicht der Fall. Der Reflektor ist fest auf vermutlich 35mm eingestellt. Der Kopf kann geschwenkt und auch nach links um 270° gedreht werden, nach Rechts ist, wie sollte es auch anders sein, bei 180° Schluß. Wäre das jetzt ein Blitz zum Einsatz auf der Kamera würde ich genau diese seit 30 Jahren bestehende Einschänkung fernöstlicher Blitze anmeckern, aber da das ein einfacher Slaveblitz ist mecker ich nicht rum:)
Inbetriebnahme
Nun erwecken wir das Teil mal zum Leben. Beim Batterien einlegen bekomme ich die erste lange Nase, denn die Ausführung ist einfach nur billig gemacht, da merkt man den Gerätepreis. Der Deckel ist hakelig und an einer Seite mit einem schmalen, dünnen Plastestreifen am Gehäuse unverlierbar befestigt, man muß ihn Richtung Vorderseite schieben und er klapp(er)t dann nach unten - dem Ding gebe ich keine lange Lebensdauer. Eine Batterieschaublade a la Nissin hätte ich besser gefunden. Das Batteriefach selbst ist einfach nur schlampert gebaut. Ein simples Quadrat mit 2 halbherzig angebrauchten Führunsnuten für die Akkus, und wenn man nicht genau zielt liegt ratzfatz einer der Akkus schräg drin und man kann ihn zurechfummeln, sonst bekommt man den Nächsten nicht rein. Unschön. Selbst der klopbig-knarzige Soligor TIF 380 ist da besser gebaut (der hat einen Stachel in der Mitte des Faches). Nunja, da der Deckel eh schnell abbrechen dürfte, kann man sich da auch gleich einen Dummyklotz bauen oder einen Powerpackanschluß dran - ich sehe da schon die Mods:)
Eingeschaltet wird das Ganze über langes gedrückt halten des Powertasters, die LED über der Testblitztaste zeigt erst rot und dann grün, das dauert etwa 6 Sekunden (eneloop). Das kennen wir ja schon von Nissin. Ebenso das nette Detail, daß beim Einschalten immer das niedrigste Powerlevel gewählt ist. Der Blitz merkt sich weder den letzten Modus noch den zuletzt eingestellten Level - damit kann man aber sehr gut leben. Im Gegensatz zum Nissin hört man hier das übliche Pfeifen des Hochspannungswandlers, und der Kondensator wird jedesmal voll aufgeladen. Das Pfeifen ist deutlich, aber nicht so fies laut wie bei meinen Braun-Stabblitzen, aber deutlicher als Nissin oder Metz.
Die Mode-Taste in der Mitte unten kennt 3 Betriebsarten, die Anzeige erfolgt durch eigene LEDs oben:
Manuell S1 (Slavemodus 1 normaler optischer Slave) S2 (Slavemodus 2, Systemblitz-Slave mit Vorblitzfilter)
Wer mein Review des Nissin 466 gelesen hat wird feststellen, daß die Slavemodes genau andersrum sind. Sehr ärgerlich, vor allem wenn man mit beiden Geräten arbeitet.
In allen Modi dient die Wippe mit LED-Balken der Einstellung der Teilleistungen, dabei beginnt das Ganze immer mit der kleinsten Stufe - auch sehr durchdacht und Anders als bei der restlichen Blitzwelt, die immer von der vollen Leistung nach unten gehen.
Die Leistungsstufen gehen von full bis 1/64. Dabei steppt die Wippe nicht zyklisch, also man muß am Ende wieder zurückregeln und landet nicht bei der kleinsten Leistung. Schade. Kennen wir aber auch bereits von Nissin. Im Gegegensatz zu diesem sind die LEDs allerdings nicht so derartig hell. Beim Einschalten ist immer 1/64 gewählt.
Praktischer Einsatz
Da ich nicht davon ausgehe, daß jemand den Blitz auf die Kamera setzt, lasse ich das einfach mal aus. Ist bei einem reinen, manuellen Mittenkontaktblitz sowieso egal.
Der YN-460 neben der manuellen Einstellung 2 Slavemodes, S1 und S2.
S1 ist der dumme Slave, es wird auf alles reagiert was da blitzt
S2 ist der Vorblitz-Slave (Tochterblitz). Genau wie beim Nissin kann man diesen Modus aber mit 2 schnell hintereinander ausgelösten Blitzen foppen sodaß der Blitz trotzdem auslöst.
Ich habe es allerdings nicht geschafft, den Blitz in diesem Modus mit meinem auf TTL stehenden Kamerablitz auszulösen. Mit 2 kurz hintereinander ausgelösten Normalblitzen kann man den Slavemode allerdings foppen.
Der Einsatz auf den üblichen Funkauslösern mit Mittenkontakt ist, wie nicht anders zu erwarten, problemlos.
Zur Funktion kann ich ansonsten nach den ersten Einsätzen nix Negatives sagen. Das Ding tut was es soll. Es gab schon Berichte von abgerauchten Geräten auf flickr - soll mich nicht weiter stören, wenn das Ding das tut was es soll. Duch das geringe Gewicht und die einfache Handhabung eigentlich prima für ein Minimalsetup zum rumschleppen.
Und nochmal n paar technische Daten:
- Leitzahl: 33 bei vermutlich 35mm
- Kippwinkel: 0-90°
- Drehwinkel: 0-270°
- Stromversorgung: 4x AA-Batterien oder Akkus (z.B. Ni-MH)
- Batteriehaltezeit: 100 - 1500 Blitze (mit Batterien, je nach Einsatzart und Blitzleistung)
- Aufladezeit zwischen den Blitzen: 6 Sekunden (mit eneloop bei voller Leistung)
- Farbtemperatur: 5600K
- Blitzdauer: 1/800 - 1/20000 Sekunde
- Blitzleistung: 7 Stufen einstellbar ( 1/1, 1/2, 1/4, 1/8, 1/16, 1/32, 1/64 )
- Stromsparmodus: Standby-Modus zu Aus-Modus nach 30 Minuten. 60 Minuten bis zum Aus-Modus im Slave-Modus.
- Abmessungen: 72x135x85mm
- Gewicht: 250g
Nissin oder was?
Im Anhang an den eigentlichen Bericht möchte ich etwas ansprechen, was mir schon beim ersten Ansehen des Gerätes im Netz auffiel: Die Gemeinsamkeiten mit Nissin-Blitzen, speziell mit dem hier vorhandenen Di-466.
Das fängt bei der Verpackung an. Die des Yongnuo ist nur minimal größer und öffnet seitenverkehrt zum Nissin, aber schaut man sich die ganze Aufmachung und vor allem die Symbole an sind die Gemeinsamkeiten nicht zu übersehen.
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Dann die Bedienungsanleitung. Faltblatt mit Grauverlauf und Gerät als "Drahtmodell" auf dem Titel, ebenfalls identische Machart.
Der Inhalt dagegen ist völlig unterschiedlich, sowohl in Aufmachung als auch in der Wortwahl. Man sieht beim Nissin, daß da mehr Aufwand dahinter steckt, beim Yongnuo ist das Ganze schon dicht am "Chinglish" dran.
Die Einleitung des Kapitels über den Manual Mode läßt vermuten, daß der 460 entweder einen größeren Bruder hat oder bekommen soll (ein kleiner ist ja gerade erschienen). Es heißt da "in some occasions, you may need to use the manual to exposure instead of automatic" Lustig. Das Ding kann ja nur Manual. Allein dieser Satz erinnert mich an die Frühzeit japanischer Bedienungsanleitungen in Deutschland, da waren so manche Brüller drin. Dieser Satz steht wirklich genauso da wie ich ihn hier wiedergebe, also mit fehlendem "mode" und falscher Grammatik.
Weiter gehts mit dem Blitzstandfuß. Die Form unterscheidet sich in der Mitte minimal, beim Nissin steht innen noch "Made in China". Ansonsten identisch.
Die Tasche ist ebenfalls gleiche Machart, das Etikett sitzt an der gleichen Stelle, nur das Material ist beim Yongnuo edler gewählt.
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Bei den Geräten selbst fällt die Gemeinsamkeit des Bedienkonzeptes auf, also M, zwei slavemodes und die manuelle Regelung über Wippe mit LEDs. Die Taster sehen im ersten Moment auch sehr nach Nissin aus, sind aber zu diesen absolut unterschiedlich. Auch die Geschichte mit der zweifarbigen LED über der Testblitztaste findet sich beim Yongnuo.
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Das wirft schon Fragen auf. Haben beide den gleichen Zulieferer? Ist Yongnuo der Hersteller der Nissinblitze? Ist Yongnuo die Billigmarke von Nissin?
Mal schaun was sich da so rausbekommen läßt:)
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