Stativ: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Februar 2010, 22:08 Uhr
Das Stativ ist ein Untersatz für die Kamera, der ein sicheren, stabilen Stand ermöglichen und dadurch das Verwackeln während der Aufnahme vermeiden soll.
Stabil bedeutet dabei, dass es nicht nur unter der Last der Kamera nicht zusammenbrechen darf. Es muss vielmehr auch während der Belichtungszeit minimalste Erschütterungen – etwa durch Spiegelschlag oder Wind – dämpfen. Man bedenke hierbei insbesondere, dass die längste verwendete Objektivbrennweite ganz beträchtlichen Einfluß auf die geforderte Stabilität hat. Als Richtwert hat z.B. eine gängige 10MP APS-C Kamera bei einer Objektivbrennweite von 300mm eine Auflösung von ca. 4 Bogensekunden pro Pixel. Dies entspricht etwa einem 500stel des Monddurchmessers von der Erde betrachtet, oder der Größe einer 1€-Münze aus einer Entfernung von 1,1km.
Inhaltsverzeichnis
Bauformen
Es sind vor allem zwei grundlegende Stativtypen in der Fotografie als Kameraunterbau gebräuchlich. In der Regel meint man insbesondere das Dreibeinstativ. Durch die drei Auflagepunkte ist es statisch bestimmt und erlaubt so beliebig lange Verschlusszeiten. Dagegen haben Einbeinstative Vorteile, wenn man nur eine kleine Aufstellfläche zur Verfügung hat (etwa in Menschenmassen), sie sind kompakter und leichter. Auch wenn man damit keine beliebig langen Belichtungszeiten stabil halten kann, können Einbeinstative ein gangbarer Kompromiss sein, etwa zum Aufstützen schwerer Objektive.
Auf vor allem im Studio verwendete Leuchtenstative sei an anderer Stelle eingegangen.
Materialien
Das verwendete Material bestimmt wesentlich die Stativeigenschaften wie Schwingungsdämpfung, Gewicht, Anfassqualität oder Preis. Gängige Materialien sind unter anderem
- Aluminium
- ist ein gut formbarer Werkstoff. Es ist ein guter Wärmeleiter und so fasst es sich in der kalten Jahreszeit unummantelt nur sehr unangenehm an. Aluminium hat keinen Gewichtsvorteil gegenüber anderen Werkstoffen. Ebenso sind die Dämpfungseigenschaften gegen Schwingungen eher schlecht. Aluminium-Stative sind relativ günstig im Handel.
- Basalt
- Holz
- (etwa Esche) ist ein natürlicher Werkstoff, der stabile Konstruktionen erlaubt. Holz hat eine gute Dämpfungseigenschaft gegen Schwingungen. Die Wärmeleitfähigkeit von Holz ist gering, darum fassen sich solche Stative selbst bei Kälte nicht unangenehm an. Holz bietet gegenüber anderen Werkstoffen keinen Gewichtsvorteil. Der Preisrahmen für Holzstative ist moderat dreistellig.
- Kohlefaser
- ist ein Hightech-Werkstoff, der besonders leichte und stabile Stative ermöglicht. Ebenso wie bei Holz sind die Dämpfungseigenschaften für Schwingungen gut. Der Preisrahmen ist in der Regel deutlich dreistellig.
Befestigung an der Kamera
Stative werden gewöhnlich als System aus dem eigentlichen ein- oder dreibeinigen Unterbau und einem Stativkopf, gegenbenfalls mit Schnellwechselplatten zusammengestellt. Die Verbindung zur Kamera geschieht über die Schnellwechselplatte, sofern vorhanden, oder über eine Schraubverbindung am Stativkopf. Der gängigste Standard ist hierbei ein (zölliger) 1/4"-20 Gewindebolzen, für die am Kameraboden ein entsprechendes Innengewinde vorhanden ist. Selten finden sich auch 3/8"-16 Gewinde.
Siehe auch
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zu „Stativ”
- Ein kurzes Essay von Thom Hogan, mit Überlegungen zur Stativauswahl.
Stativhersteller
Stative werden unter Anderem gebaut durch: