Batterien, Akkus und Ladegeräte: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23. Januar 2010, 01:35 Uhr

Dieses Kapitel befaßt sich mit dem wichtigen Thema Energieversorgung, da bei aktuellen Fotogeräten ohne diese eben nichts mehr geht.


Batterien

Bauformen

Bauformen von Batterien gibt es sehr viele, von diesen sind für uns hier aber nur wenige wirklich wichtig.


zylindrische Form

darunter fallen die bekannten Baugrößen Mignon (AA) und Micro (AAA), ebenso wie die inwzischen weniger verbreiteten Baby- und Monozellen. Darüber hinaus gibt es noch die ebenfalls zylindrisch aufgebauten Lithium-Batterien wie CR2 oder CR123, die Doppelzellen vom Typ CR-V3 zählen ebenfalls dazu.

Knopfzellen

Nicht nur in Uhren oder Taschenrechnern, sondern auch in Kameras findet man sie, vor allem in denen aus der analogen Ära. Bekannteste Vertreter sind die 1,5V-Typen wie LR44 aber auch die inzwischen nicht mehr hergestellten Quecksilberzellen, die dummerweise gerade in älteren Fotoapparaten noch sehr verbreitet waren und beim Versuch diese zu ersetzen doch etwas Probleme bereiten.

Typen

Primärbatterien

RAM-Zellen (Accucell)

Diese eigentlich zu den Batterien zählende Sonderbauform ist nur noch aus historischen Gründen aufgeführt.

Aufgrund der vielfältigen Nachteile (hoher Preis, sehr begrenzte Ladezyklen und sehr hoher Innenwiderstand) und der Existenz von eneloop&Co dürfte diese Bauform recht bald vom Markt verschwinden.

Auch wenn es vereinzelt zufriedene Anwender gibt sind die neuen NiMH-Typen mit geringer Selbstentaldung (eneloop) klar vorzuziehen.


Problemfall Qecksilberzelle (Quecki)

Die Quecksilberzelle fand früher in vielen Kameras Verwendung, da sie eine hohe Kapazität und eine über die gesamte Lebensdauer konstante Spannung besitzt. Leider ist sie sehr giftig, so dass die Herstellung und der Verkauf in der EU seit geraumer Zeit untersagt ist. Ersatz ist je nach Kameramodell einfach bis schwierig: Einige Kameras arbeiten problemlos mit baugleichen Alkaline-Knopfzellen, andere benötigen die 1,35V der Quecki, so dass eine elektronische Schaltung die höhere Spannung anderer Knopfzellen reduzieren muss. Zink-Luft-Batterien sind nicht allein aufgrund der geringen Lebensdauer keine wirkliche Alternative zur Quecki.

Akkus

Akku wird hier als Kurzform des Begriffs Akkumulator verwendet.

Bauformen

Bei den Bauformen gibt es einmal die allseits bekannten, größtenteils standardisierten, handelsüblichen Typen sowie spezielle Bauformen, die besonders seit der Verbreitung von Digitalkameras Verwendung finden.


Von den vielfältigen auf dem Markt vorhandenen Bauformen- und Größen sind für uns nur wenige interessant:

Mignon AA

Micro AAA

Diese werden sowohl zur Stromversorgung in Kameras (z.B. bei Nikon) und Motorantrieben als auch in Blitzgeräten eingesetzt.

In dieser noch unvollständigen Kamera-Batterie-Tabelle kann man nachsehen welche Kamera welche Bauform verwendet.

Neben den genormten Bauformen gibt es vor allem seit den Digitalkameras jede Menge herstellerspezifische Akkus auf dem Markt, und da auch dort wieder jeder Hersteller liebend gerne sein eigenes Süppchen kocht, gibt es, insbesondere bei den digitalen Spiegelreflexkameras einen ganzen Schwung mechanisch identischer Bauformen, die aber von den Kontakten her absichtlich inkompatibel sind. Diese gehen mehr oder weniger alle auf den Urtyp, den BP-511 von Canon, zurück, der ursprünglich als Camcorder-Akku Verwendung fand.

Akkutypen

Auf dem Markt findet man eine Vielzahl von Akkutypen, davon sind für uns nur folgende interessant:


Nickel-Cadmium-Akkus (NiCD)

Dieser Akkutyp ist nur noch aus historischen Gründen hier aufgeführt. Aufgrund eines 2004 beschlossenen EU-weiten Verbotes (wg. Cadmium) düften diese Akkus inzwischen neu kaum noch zu bekommen sein. Aufgrund ihres sogenannten Memoryeffektes und anderer Nachteile wurden sie inzwischen fast vollständig von NiMH-Akkus abgelöst. Es gab sie in fast allen Standardbauformen zu kaufen.


Nickel-Metall-Hydrid-Akkus

Dies ist neben den meist als kameraspezifisch ausgeführten Lithium-Ionen-Akkus der am häufigsten anzutreffende Typ und dient vornehmlich dem umwelt- und finanzschonenden Ersatz von normalem Batterien.

Die gängigsten Bauformen sind identisch zu den jeweiligen Batterien (z.B. AA und AAA), es gibt aber auch Spezialtypen, z.B. in älteren Kamerasystemen.

Vorteile gegenüber den NiCDs sind der nicht vorhandene Memoryeffekt und die höhere Energiedichte.


Akkus mit geringer Selbstentladung (eneloop)

Eine Sonderbauform des NiMH-Akkus stellen die NiMHs mit geringer Selbstentladung dar, die im Jahr 2006 in Form der bekannten eneloops von Sanyo das Licht der Welt erblickten. Nach anfänglicher Skepsis fanden diese Akkus rasch viele Anhänger und eine große Verbreitung, denn ihre Vorteile liegen klar auf der Hand:

Der oft geäußerte Einwand der geringeren Kapazität gegenüber normalen NiMHs (2000mAh gegen 2700 und mehr mAh) wird in der Praxis durch die Selbstenladung der normalen NiMHs wieder zunichte gemacht, vor allem wenn man diese nicht dauernd einsetzt. Was nützt einem also ein 2700mAh-Akku wenn dieser nach 3 Monaten Nichtnutzung bereits leer ist wohingegen eneloop nach diesser Zeitspanne immer noch die volle Ladung von derzeit 2000mAh aufweisen kann.

Neben Sanyo werden diese Akkutypen bisher nur von GP (ReCyko) oder (YUASA) eNiTIME hergestellt. Alle Anderen kaufen nur ein und labeln (auch Panasonic!).

Lithium-Ionen-Akkus

Diese Bauform findet sich fast ausschließlich als Hersteller- bzw Systemspezifische Ausführung, vornehmmlich bei digitalen Kameras und nur als Block, nie als Einzelzelle.

Ladegeräte

Hierzu gibt es immer wieder Diskussionen in d.r.f, welches Ladegerät für welchen Zweck denn das Beste ist.

Um diese Diskussion nicht zusätzlich anzuheizen, erstmal ein paar grundsätzliche Überlegungen.

Wir unterscheiden auch hierbei mehrere Typen:


Universallader

Hiermit sind zumeist die bereits in vielen Haushalten schon vorhandenen Ladegeräte für die Typen AA und AAA gemeint. Dabei unterscheidet man ebenfalls 2 Typen:


Standardlader

Diese auch gerne spöttisch als "Akkubräter" bezeichneten Geräte finden sich zumeist in Setangeboten, sind entsprechend einfach aufgebaut und dementsprechend billig. Leider für moderne Akkus wie NiMH und eneloop nicht gerade die Idealbesetzung.

intelligente Lader

Für Menschen die nicht nur billig kaufen, sondern auch weiter denken und länger etwas von ihren Akkus haben wollen, die erste Wahl.

Anfangs auf sündhaft teure und große Geräte beschränkt, ist die Auswahl inzwischen doch recht groß geworden, allerdingss sind sowohl Bauformen und auch Leistung sehr unterschiedlich.

Intelligente Ladegeräte bieten neben Einzelladung auch eine Einzelüberwachung der Akkuzelle, die nicht nur den Ladezustand ,sondern auch deren Temperatur überwacht.

Bekannte und häufig genannte Vertreter dieser Spezies stammen von

Spezielle Ladegeräte

Diese findet man vorwiegend für die Spezialakkus der Digitalkamerahertsteller und sind zumeist nur auf einen bestimmten Akkutyp ausgelegt.

Es gibt aber auch als Sonderform Geräte wie die C-Modelle von Pixo. Dabei handelt es sich um besonders anpaßbare Geräte, die eine Brücke zwischen Universal- und Spezialladegerät bilden. Der Pixo C1 läßt sich auf alle möglichen Spezial-Kameraakkus einstellen (Zangenprinzip), der C2+ kann zusätzlich noch neben 2 AA oder AAA auch noch Mobiltelefone aufladen, die dazu nötigen Adapter werden mitgeliefert.

Der Pixo C2+ wäre somit eigentlich das ideale Gerät für unterwegs, leider kann er aber eben nur 2 Mignon- oder Microzellen gleichzeitig laden - was in der Praxis, wo man fast immer 4 solcher Zellen gleichzeitig laden muß, doch arg einschränkend ist.

Standardakkus (AA) und Akkuanzeige bei den Kameras

Speziell von DLSR-Besitzen, die AA-Akkus nutzen (vornehmlich die 3stelligen Pentax-Modelle, aber auch Fuji S1, S2, S3), kommen immer wieder Klagen über die unzuverlässige Batteriezustandsanzeige und es wird auch öfter ein Defekt vermutet.

Den ängstlichen Naturen sei gesagt: Es ist kein Defekt, sondern ein prinzipbedingtes Problem.

Dieser Artikel im Digitalfotonetz-Forum erklärt es recht gut (im Punkt "die Batterieanzeige ist ein Witz).

Kaufberatung: Was soll ich nehmen?

Akkus oder Batterien?

Bis vor 2006 war das immer noch eine beliebte Streitfrage gewesen, vor allem auch welche Akkus man am besten nimmt. Fakt ist, daß Batterien als Reserve zwar durchaus interessant sind, aber für die Langzeitnutzung unwirtschaftlich und zudem umweltbelastend. Der Vorteil von Batterien war ja lange Zeit die geringe Selbstentladung. Dieser Vorteil ist seit Erscheinen der eneloops passé, es gibt keinen wirklichen Grund mehr, bei regelmäßigem Blitzeinsatz Batterien zu verwenden. Zwar mag die anfängliche Investition ind Akkus und ein ordentliches Ladegerät höher sein, das rechnet sich aber im Laufe der Zeit, zumal Akkus ja nicht nur in Fotogeräten Verwendung finden.

Welche Akkus nehme ich am Besten?

Da gibt es eigentlich nur eine wirkliche Empfehlung: eneloop. Alternativ auch GP ReCyko oder YUASA eNiTIME. Diese sind Akkus von Originalherstellern, alle Anderen kaufen nur ein und labeln (auch Panasonic!).

Und das Ladegerät?

Als Ladegerät dazu empfiehlt sich eins mit Einzelzellenüberwachung, empfehlenswert sind der Swisscharger G5 (Link für Nichtschweizer, Schweizer kaufen hier ein) oder das BC-700, auch als Accupower IQ-128 (den es bei amazon auch im Set mit 4 eneloops gibt) oder IPC-1L im Handel (Geräte sind baugleich), alternativ auch der AT-3 von IVT Hirschau oder eins der Ansmann-Geräte. Finger weg von den billigen Sortimentladern, auch wenn diese klangvolle Namen wie "Varta" tragen - das sind bestenfalls Akkubräter denn ernstzunehmende Ladegeräte. Der Accupower IQ-128 hat im Gegensatz zum Swisscharger ein externes Netzteil.

derzeit günstigstes Angebot für den empfehlenswerten BC-700

Hier der Link zu einem empfehlenswerten Komplettangebot bestehend aus Accupower IQ-128 und 4 eneloop AA.

Wer mehr als 4 Akkus auf einen Rutsch laden will der möge sich mal das AT-8 von IVT Hirschau ansehen.

Literatur

Langzeittest diverser LSD-Akkus (eneloop etc.) auf Heise mobil

Test der eneloop-ähnlichen Akkus in der c't vom 2007

und ein Jahr danach

Grundlagenseite bei Battery University

pdf von Varta rund um Batterien