Metz 45 Umbau Akku-Korb: Unterschied zwischen den Versionen

Aus drf-faq
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Umbau des Metz-Akkukorbs 45-40 auf NiMH-Zellen)
K (Zusammenbau des Korbs)
 
(12 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{In Arbeit}} {{Stub}}
+
Die meisten Akkukörbe Metz 45-40 dürften inzwischen mit unbrauchbaren Zellen versehen sein oder zumindest mit Solchen, die nur noch wenig der ursprünglichen Kapazität abgeben können. Außerdem hat sich seit der Einführung dieses Korbes die Akkutechnik erheblich fortentwickelt, Zellen mit höheren Kapazitäten und geringer Selbstentladung sind heute selbstverständlich. Näheres hierzu unter [[Batterien, Akkus und Ladegeräte]].
  
 +
== Umbau des Metz-Akkukorbs 45-40 auf NiMH-Zellen ==
  
=== Umbau des Metz-Akkukorbs 45-40 auf NiMH-Zellen ===
+
Metz hat NiCd-Zellen mit Lötfahnen verwendet, diese sind als eneloops nicht direkt erhältlich. Zur Zeit (Ende 2009) sind zwar eneloops mit Lötfahne erhältlich, diese werden jedoch aus normalen Zellen von Händlern durch Anschweißen einer Lötfahne hergestellt. Für den Umbau sind diese nicht erforderlich, aufgrund der Steifheit der Lötfahnenverbindung sogar eher hinderlich. Normale eneloop-Zellen können recht problemlos verlötet werden, der Vorgang wird weiter unten ausführlich erklärt.
  
 +
Man sollte sich 6 eneloops selektieren, d.h. Zellen mit möglichst gleicher Kapazität auswählen, da sonst später die Zelle mit der geringsten Kapazität die Gesamtkapazität des Akkupacks vorgibt. Außerdem sollten vor dem Umbau alle Zellen auf identischen Ladungsstand gebracht werden.
  
[[Kategorie:Blitz]]
+
Zu der Zahl der möglichen Blitze: Mit der Faustformel 1/10xC kann die Blitzzahl abgeschätzt werden, d. h. aus den ursprünglichen 500 mAh der Metz-Zellen konnten etwa 50 Volllastblitze abgegeben werden, bei den 2000 mAh - eneloops sind das dann circa 200 Volllastblitze je Akkukorb. Bei Teillastabgabe z. B. im TTL-Betrieb können es erheblich mehr Blitze je Akkukorb werden.
 +
 
 +
== Laden der Zellen ==
  
 +
Die Aufladung des umgebauten Akkupacks mit Hilfe des alten Metz-Ladesteckergerätes ist nicht möglich. Das Metz-Steckernetzteil besteht lediglich aus einem Trafo, der Wechselstrom abgibt, die Ladeschaltung sitzt in jedem Akkukorb in Form einer Dioden-Gleichrichterbrücke und der Glühlampe. Das war für die 500mAh-NiCd-Akkus ausreichend, für die 2000mAh-eneloops ist dieses Ladegerät jedoch unbrauchbar. Der Erwerb eines mikroprozessorgesteuerten Ladegerätes für Akkupacks, z.B. für den Modellbootsport, ist zwingend erforderlich. Wer diese Ausgabe scheut, sollte lieber eneloops in Batteriekörbe (Typ: 45-39) stecken und diese mit Einzelschachtladegeräten aufladen.
  
Die meisten Akkukörbe Metz 45-40 dürften inzwischen mit unbrauchbaren Zellen versehen sein oder solchen, die nur noch wenig der ürsprünglichen Kapazität abgeben können. Außerdem hat sich seit der Einführung dieses Korbes die Akkutechnik erheblich fortentwickelt, Zellen mit höheren Kapazitäten und extrem geringer Selbstentladung sind heute selbstverständlich. (Hinweis: Link auf Akkutechnologie im drf-Wiki einpflegen)
+
== Akku-Korb versus Batteriekorb ==
  
Metz hat NiCd-Zellen mit Lötfahnen verwendet, diese sind als eneloops nicht direkt erhältlich. Zur Zeit (Ende 2009) sind zwar eneloops mit Lötfahne erhältlich, diese werden jedoch aus normalen Zellen von Händlern durch Anschweißen einer Lötfahne hergestellt. Für den Umbau sind diese nicht erforderlich, aufgrund der Steifheit der Lötfahnenverbindung sogar eher hinderlich. Normale eneloop-Zellen können recht problemlos verlötet werden, der Vorgang wird weiter unten ausführlich erklärt.
+
Aber Akku-Körbe (45-40) und Batterie-Körbe (45-39) haben eine unterschiedliche Schaltung und bedienen unterschidliche Kontakte im Blitz, so daß der Blitz bei Batterie-Körben mit 9V versorgt wird. Beim Akku-Korb wird dann mit der gleichen Anzahl Zellen der Blitz nur mit 7,2V versorgt.
  
Man sollte sich 6 eneloops selektieren, d.h. Zellen mit möglichst gleicher Kapazität auswählen, da sonst später die Zelle mit der geringsten Kapazität die Gesamtkapazität des Akkupacks vorgibt.
+
Nach [http://www.metz.de/de/foto-elektronik/faq.html#c477 Aussage von Metz] wird mit Akkus im Batteriekorb nicht die volle Leistung erreicht. Hierzu gibt es immer wieder Diskussionen. Bisher sind hierzu keine Messreihen bekannt.
  
Die Aufladung des umgebauten Akkupacks mit Hilfe des alten Metz-Ladesteckers ist nicht möglich. Das Steckeretzteil besteht aus einem reinen Trafo, der Wechselstrom abgibt, die Ladeschaltung steckt in jedem Akkukorb Form einer Dioden-Gleichrichterbrücke und der Glühlampe. Das war für die 500mAh-NiCd-Akkus ausreichend, für 2000mAh-eneloops ist dieses Ladegerät unbrauchbar. Der Erwerb eines mikroprozessorgesteuerten Ladegerätes für Akkupacks, z.B. für den Modellsport, ist zwingend erforderlich. Wer diese Ausgabe scheut, sollte lieber eneloops in Batteriekörbe stecken und diese mit Einzelschachtladegeräten aufladen.
+
== Umbau ==
  
Folgend die Umrüstung dieses Akkukorbes:
+
Folgend die Umrüstung des untenstehend abgebildeten Akkukorbes:
  
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 69.jpg]]
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 69.jpg]]
  
Zunächst einige Vorbemerkungen:
+
=== Zunächst einige Hinweise: ===
  
 
* Der Schieber auf der Oberseite hat keinerlei elektrische Funktion, er ist eine reine Merkhilfe für den Fotografen, um in der Fototasche geladene und bereits leergeblitze Körbe auseinanderhalten zu können.
 
* Der Schieber auf der Oberseite hat keinerlei elektrische Funktion, er ist eine reine Merkhilfe für den Fotografen, um in der Fototasche geladene und bereits leergeblitze Körbe auseinanderhalten zu können.
* Auch die reinen Batteriekörbe 45-XX lassen sich mit aktuellen Akkus bestücken, obwohl Metz davon ausdrücklich abrät, haben das Fotografen seit Jahrzehnten erfolgreich gemacht ;-)
+
* Wenn im Folgenden Text eneloop gesagt wird, sind selbstverständlich auch ähnliche Zellen anderer Hersteller gemeint.
* Wenn im Folgenden Text eneloop gesagt wird, sind auch ähnliche Zellen anderer Hersteller gemeint.
 
  
 +
 +
=== Zerlegen des Korbs ===
  
 
Der Korb wird folgendermaßen zerlegt:
 
Der Korb wird folgendermaßen zerlegt:
Mit einem kleinen Schraubenzieher oder einem Messer uunter die Kante der oberen Abdeckung greifen und diese etwas nach außen biegen und somit die Verklammerung lösen. Dazu ist sanfte Gewalt nötig, der Kunststoff ist jedoch recht robust und bricht nicht sofort. Beim Abheben der Abdeckung auf den Merkschieber achten, dieser springt gerne unauffindbar zur Seite...
+
Mit einem kleinen Schraubenzieher oder einem Messer unter die Kante der oberen Abdeckung greifen und diese etwas nach außen biegen und somit die Verklammerung lösen. Dazu ist etwas sanfte Gewalt nötig, der Kunststoff ist jedoch recht robust und bricht nicht sofort. Beim Abheben der Abdeckung auf den Merkschieber achten, dieser springt gerne unauffindbar zur Seite...
  
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 70.jpg]]
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 70.jpg]]
  
Nun sieht man zwei Anschlußkabel, diese müssen abgelötet werden. Sicherheitshalber merkt man sich, an welchem Kontakt welche Farbe angeschlossen war.
+
Nun sieht man zwei Anschlußkabel, diese müssen abgelötet werden. Sicherheitshalber merkt man sich, an welchem Kontakt welche Farbe angeschlossen war. Zwar kann man die Kabel eigentlich aufgrund der unterschiedlichen Längen nicht vertauschen, aber sicher ist sicher.
  
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 71.jpg]]
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 71.jpg]]
Zeile 40: Zeile 46:
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 73.jpg]]
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 73.jpg]]
  
Die beiden Hälften des Korbes langsam auseinanderziehen, dabei die Kabel mitziehen.
+
Die beiden Hälften des Korbes langsam auseinanderziehen, dabei die Kabel und die Akkus mitziehen.
  
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 74.jpg]]
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 74.jpg]]
  
Die Isolierscheibe und die Druckfeder sind später überflüssig, da eneloops etwas länger sind als die ursprünglich verwendeten Zellen. Außerdem benötigen die Verbindungen etwas Platz.
+
Die Isolierscheibe und die Druckfeder sind nach dem Umbau überflüssig, da eneloops etwas länger sind als die ursprünglich verwendeten Zellen. Außerdem benötigen die Lötverbindungen etwas Platz.
  
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 76.jpg]]
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 76.jpg]]
Zeile 55: Zeile 61:
  
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 78.jpg]]
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 78.jpg]]
 +
 +
 +
=== Wie laden? ===
  
 
An dieser Stelle kommt die Entscheidung über die spätere Aufladung des Akkupacks:
 
An dieser Stelle kommt die Entscheidung über die spätere Aufladung des Akkupacks:
  
* Entweder wie bisher über die Ladebuchse, jedoch mit dem neuen Racingladegerät. Diese Version ist einfacher, da das Ladekabel nur mit dem Ladegerät verbunden werden muß. Jedoch wird die Akkuspannung nach dem laden auch an den beiden Kontakten der Ladebuchse anliegen, so daß man dort einen Schutz in Form eines kleinen Gummistückes hineinklemmen muß,um Kurzschlüsse zu vermeiden.
+
 
* Oder über die Kontakte oben am Korb, dazu ist jedoch ein selbstgebauter Ladeadapter notwendig. Dazu kann z. B. einen defekten Metz 45 CT-1 benutzt werden, dessen halbierter Lampenstab den Akkukorb aufnimmt und an dessen ehemaligen Abgabekontakten ein Ladekabel angelötet wurde. Diese Version hat den Vorteil, das die Metz-Platine keinerlei Spannung führt, ein Kurzschluß in der Fototasche ist somit ausgeschlossen.
+
==== Über die Ladebuchse ====
Alle auf dem Bild sichtbaren Dioden werden entfernt, alle Kabel abgelötet. Die Glühlampe kann verbleiben.  
+
 
 +
Entweder wie bisher über die Ladebuchse, jedoch mit dem neuen Racingladegerät. Diese Version ist einfacher, da das alte Metz-Ladekabel nur mit dem neuen Ladegerät verbunden werden muß. Jedoch wird die Akkuspannung nach dem Laden auch an den beiden Kontakten der Ladebuchse anliegen, so daß man dort einen Schutz in Form eines kleinen Gummistückes hineinklemmen muß, um Kurzschlüsse in der Fototasche zu vermeiden.
 +
 
 +
 
 +
==== Über die Entlade-Kontakte ====
 +
 
 +
Die Alternative ist das Aufladen über die Kontakte oben am Korb, dazu ist jedoch ein selbstgebauter Ladeadapter notwendig. Dafür kann z. B. ein defekter Metz 45 CT-1 benutzt werden, dessen halbierter Lampenstab den Akkukorb aufnimmt und an dessen ehemaligen Abgabekontakten ein Ladekabel angelötet wurde. Diese Version der Akkuladung hat den Vorteil, das die Metz-Platine keinerlei Spannung führen muß, ein Kurzschluß in der Fototasche ist somit ausgeschlossen.
 +
 
 +
 
 +
=== Umbau der Elektronik ===
 +
 
 +
Alle auf dem Bild sichtbaren Dioden müssen entfernt werden, die Glühlampe kann verbleiben.  
  
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 80.jpg]]
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 80.jpg]]
 
Soll über die Buchse geladen werden, müssen die Dioden entfernt und ein Anschluß der Glühlampe durchtrennt werden.
 
  
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 81.jpg]]
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 81.jpg]]
  
 
Dann zwei Brücken wie dargestellt anlöten.
 
Dann zwei Brücken wie dargestellt anlöten.
 +
 +
Wird die Ladebuchse nicht benutzt, sind die Brücken nicht erforderlich und alle Kabel können abgelötet werden. Die beiden kurzen Stücke werden nicht weiter verwendet.
  
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 82.jpg]]
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 82.jpg]]
  
Bei beiden Ladeversionen kann die Platine jetzt wieder am Korb befestigt werden und die untere Hälfte des Korbes verschraubt werden.
+
Bei beiden Ladeversionen kann die Platine jetzt wieder am Korb befestigt und die untere Hälfte des Korbes verschraubt werden.
 +
 
  
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 84.jpg]]
+
=== Verlöten und Einbau der Zellen ===
  
 
Nun zum Verlöten der eneloop-Zellen:
 
Nun zum Verlöten der eneloop-Zellen:
Damit diese Lötzinn annehmen, muß mit einem scharfen Messer die oberste Schicht der Metallisierung angekratzt werden, dann kann ein kurzes Stück Draht angelötet werden.
+
 
Wie die 6 Zellen zu einem Pack zusammengesetzt werden, ist recht einfach, man orientiert sich immer am ausgebauten Akkupack, Lage der neuen Zellen und die Verbindung untereinander muß mit dem alten Akkusatz übereinstimmen.
+
Mit einem Glasfaserradierer die Pole säubern. Nicht zu kleinen Lötkolben auf den Akkupol, 2s warten, dann Lötzinn dazugeben.
 +
Normalerweise fliesst das Zinn dann sehr schön auf dem Pol. Akku auskühlen lassen, dann den anderen Pol verzinnen. Akku auskühlen lassen. Danach die Akkus ausrichten und mittels Drahtstücken verbinden. Das Anlöten der Drähte dauert dann eine Sekunde.<br>
 +
Wie die 6 Zellen zu einem Pack zusammengesetzt werden, ist recht einfach, man orientiert sich sinnvollerweise am ausgebauten Akkupack, Lage der neuen Zellen und die Verbindung untereinander sollte mit dem alten Akkusatz übereinstimmen, sonst sind die Kabel hinterher zu kurz.<br/>
 
Zweckmäßigerweise baut man zwei Dreiergruppen, die dann mit einem längeren Stück Draht verbunden werden.  
 
Zweckmäßigerweise baut man zwei Dreiergruppen, die dann mit einem längeren Stück Draht verbunden werden.  
  
Zeile 93: Zeile 116:
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 90.jpg]]
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 90.jpg]]
  
An den Pluspol der ersten Dreiergruppe wird ein längeres Drahtstück gelötet und mit dem Minuspol der zweiten Dreiergruppe verbunden.
+
An den Minuspol der ersten Dreiergruppe wird ein längeres Drahtstück gelötet und mit dem Pluspol der zweiten Dreiergruppe verbunden.
  
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 91.jpg]]
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 91.jpg]]
  
Bei der Ladung über die oberen Kontakte ist der weitere Zusammenbau recht einfach:
+
Bei der Ladung über die oberen Kontakte ist der weitere Zusammenbau recht einfach: Die beiden längeren Kabel an die zwei Akkupole löten.
Die beiden längeren Kabel an die zwei Akkupole löten.
 
  
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 92.jpg]]
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 92.jpg]]
  
Den Korb zusammenschrauben und die beiden Kabel mit dem Korbkontakten verbinden.  
+
 
 +
=== Zusammenbau des Korbs ===
 +
 
 +
Den Korb zusammenschrauben und die beiden Kabel mit den Korbkontakten verbinden.  
  
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 93.jpg]]
 
[[Bild:Metz 45 Akkukorbumbau 93.jpg]]
  
Den Akkukorb wieder verschließen, dabei auf den kleinen Merkschieber achten, dieser läßt sich am besten Montieren, wenn die Abdeckung unten liegt und der Korb von oben aufgesetzt wird.
+
Den Akkukorb wieder verschließen, dabei auf den kleinen Merkschieber achten, dieser läßt sich leicht montieren, wenn die Abdeckung unten liegt und der Korb von oben aufgesetzt wird.
 +
 
 +
Bei der Version mit der Ladung über die originale Buchse ist der Zusammenbau schwieriger, die beiden kurzen Kabelstücke werden an den beiden freien Akkupolen angelötet, und der Akkusatz zusammen mit dem Unterteil und den beiden langen Kabeln in das Oberteil eingefädelt. Dann den Korb verschrauben und die Kabel an den Korbkontakten anlöten sowie die Abdeckung aufsetzen.
  
Bei der Version mit der Ladung über die originale Buchse ist der Zusammenbau schwieriger, die beiden kurzen Kabelstücke werden an den beiden freien Akkuploen angelötet, und der Akkusatz zusammen mit dem Unterteil und den beiden langen Kabeln in das Oberteil eingefädelt. Dann den Korb verschrauben und die Kabel an den Korbkontakten anlöten sowie die Abdeckung aufsetzen.
+
 
 +
[[Kategorie:Blitz]]
 +
[[Kategorie:Metz]]

Aktuelle Version vom 2. November 2011, 19:17 Uhr

Die meisten Akkukörbe Metz 45-40 dürften inzwischen mit unbrauchbaren Zellen versehen sein oder zumindest mit Solchen, die nur noch wenig der ursprünglichen Kapazität abgeben können. Außerdem hat sich seit der Einführung dieses Korbes die Akkutechnik erheblich fortentwickelt, Zellen mit höheren Kapazitäten und geringer Selbstentladung sind heute selbstverständlich. Näheres hierzu unter Batterien, Akkus und Ladegeräte.

Umbau des Metz-Akkukorbs 45-40 auf NiMH-Zellen

Metz hat NiCd-Zellen mit Lötfahnen verwendet, diese sind als eneloops nicht direkt erhältlich. Zur Zeit (Ende 2009) sind zwar eneloops mit Lötfahne erhältlich, diese werden jedoch aus normalen Zellen von Händlern durch Anschweißen einer Lötfahne hergestellt. Für den Umbau sind diese nicht erforderlich, aufgrund der Steifheit der Lötfahnenverbindung sogar eher hinderlich. Normale eneloop-Zellen können recht problemlos verlötet werden, der Vorgang wird weiter unten ausführlich erklärt.

Man sollte sich 6 eneloops selektieren, d.h. Zellen mit möglichst gleicher Kapazität auswählen, da sonst später die Zelle mit der geringsten Kapazität die Gesamtkapazität des Akkupacks vorgibt. Außerdem sollten vor dem Umbau alle Zellen auf identischen Ladungsstand gebracht werden.

Zu der Zahl der möglichen Blitze: Mit der Faustformel 1/10xC kann die Blitzzahl abgeschätzt werden, d. h. aus den ursprünglichen 500 mAh der Metz-Zellen konnten etwa 50 Volllastblitze abgegeben werden, bei den 2000 mAh - eneloops sind das dann circa 200 Volllastblitze je Akkukorb. Bei Teillastabgabe z. B. im TTL-Betrieb können es erheblich mehr Blitze je Akkukorb werden.

Laden der Zellen

Die Aufladung des umgebauten Akkupacks mit Hilfe des alten Metz-Ladesteckergerätes ist nicht möglich. Das Metz-Steckernetzteil besteht lediglich aus einem Trafo, der Wechselstrom abgibt, die Ladeschaltung sitzt in jedem Akkukorb in Form einer Dioden-Gleichrichterbrücke und der Glühlampe. Das war für die 500mAh-NiCd-Akkus ausreichend, für die 2000mAh-eneloops ist dieses Ladegerät jedoch unbrauchbar. Der Erwerb eines mikroprozessorgesteuerten Ladegerätes für Akkupacks, z.B. für den Modellbootsport, ist zwingend erforderlich. Wer diese Ausgabe scheut, sollte lieber eneloops in Batteriekörbe (Typ: 45-39) stecken und diese mit Einzelschachtladegeräten aufladen.

Akku-Korb versus Batteriekorb

Aber Akku-Körbe (45-40) und Batterie-Körbe (45-39) haben eine unterschiedliche Schaltung und bedienen unterschidliche Kontakte im Blitz, so daß der Blitz bei Batterie-Körben mit 9V versorgt wird. Beim Akku-Korb wird dann mit der gleichen Anzahl Zellen der Blitz nur mit 7,2V versorgt.

Nach Aussage von Metz wird mit Akkus im Batteriekorb nicht die volle Leistung erreicht. Hierzu gibt es immer wieder Diskussionen. Bisher sind hierzu keine Messreihen bekannt.

Umbau

Folgend die Umrüstung des untenstehend abgebildeten Akkukorbes:

Metz 45 Akkukorbumbau 69.jpg

Zunächst einige Hinweise:

  • Der Schieber auf der Oberseite hat keinerlei elektrische Funktion, er ist eine reine Merkhilfe für den Fotografen, um in der Fototasche geladene und bereits leergeblitze Körbe auseinanderhalten zu können.
  • Wenn im Folgenden Text eneloop gesagt wird, sind selbstverständlich auch ähnliche Zellen anderer Hersteller gemeint.


Zerlegen des Korbs

Der Korb wird folgendermaßen zerlegt: Mit einem kleinen Schraubenzieher oder einem Messer unter die Kante der oberen Abdeckung greifen und diese etwas nach außen biegen und somit die Verklammerung lösen. Dazu ist etwas sanfte Gewalt nötig, der Kunststoff ist jedoch recht robust und bricht nicht sofort. Beim Abheben der Abdeckung auf den Merkschieber achten, dieser springt gerne unauffindbar zur Seite...

Metz 45 Akkukorbumbau 70.jpg

Nun sieht man zwei Anschlußkabel, diese müssen abgelötet werden. Sicherheitshalber merkt man sich, an welchem Kontakt welche Farbe angeschlossen war. Zwar kann man die Kabel eigentlich aufgrund der unterschiedlichen Längen nicht vertauschen, aber sicher ist sicher.

Metz 45 Akkukorbumbau 71.jpg

Nun die Schraube lösen.

Metz 45 Akkukorbumbau 73.jpg

Die beiden Hälften des Korbes langsam auseinanderziehen, dabei die Kabel und die Akkus mitziehen.

Metz 45 Akkukorbumbau 74.jpg

Die Isolierscheibe und die Druckfeder sind nach dem Umbau überflüssig, da eneloops etwas länger sind als die ursprünglich verwendeten Zellen. Außerdem benötigen die Lötverbindungen etwas Platz.

Metz 45 Akkukorbumbau 76.jpg

Den Korb durch Lösen der drei Kreuzschlitzschrauben weiter zerlegen.

Metz 45 Akkukorbumbau 77.jpg

Die kleine Platine durch Lösen der beiden Schrauben abschrauben.

Metz 45 Akkukorbumbau 78.jpg


Wie laden?

An dieser Stelle kommt die Entscheidung über die spätere Aufladung des Akkupacks:


Über die Ladebuchse

Entweder wie bisher über die Ladebuchse, jedoch mit dem neuen Racingladegerät. Diese Version ist einfacher, da das alte Metz-Ladekabel nur mit dem neuen Ladegerät verbunden werden muß. Jedoch wird die Akkuspannung nach dem Laden auch an den beiden Kontakten der Ladebuchse anliegen, so daß man dort einen Schutz in Form eines kleinen Gummistückes hineinklemmen muß, um Kurzschlüsse in der Fototasche zu vermeiden.


Über die Entlade-Kontakte

Die Alternative ist das Aufladen über die Kontakte oben am Korb, dazu ist jedoch ein selbstgebauter Ladeadapter notwendig. Dafür kann z. B. ein defekter Metz 45 CT-1 benutzt werden, dessen halbierter Lampenstab den Akkukorb aufnimmt und an dessen ehemaligen Abgabekontakten ein Ladekabel angelötet wurde. Diese Version der Akkuladung hat den Vorteil, das die Metz-Platine keinerlei Spannung führen muß, ein Kurzschluß in der Fototasche ist somit ausgeschlossen.


Umbau der Elektronik

Alle auf dem Bild sichtbaren Dioden müssen entfernt werden, die Glühlampe kann verbleiben.

Metz 45 Akkukorbumbau 80.jpg

Metz 45 Akkukorbumbau 81.jpg

Dann zwei Brücken wie dargestellt anlöten.

Wird die Ladebuchse nicht benutzt, sind die Brücken nicht erforderlich und alle Kabel können abgelötet werden. Die beiden kurzen Stücke werden nicht weiter verwendet.

Metz 45 Akkukorbumbau 82.jpg

Bei beiden Ladeversionen kann die Platine jetzt wieder am Korb befestigt und die untere Hälfte des Korbes verschraubt werden.


Verlöten und Einbau der Zellen

Nun zum Verlöten der eneloop-Zellen:

Mit einem Glasfaserradierer die Pole säubern. Nicht zu kleinen Lötkolben auf den Akkupol, 2s warten, dann Lötzinn dazugeben. Normalerweise fliesst das Zinn dann sehr schön auf dem Pol. Akku auskühlen lassen, dann den anderen Pol verzinnen. Akku auskühlen lassen. Danach die Akkus ausrichten und mittels Drahtstücken verbinden. Das Anlöten der Drähte dauert dann eine Sekunde.
Wie die 6 Zellen zu einem Pack zusammengesetzt werden, ist recht einfach, man orientiert sich sinnvollerweise am ausgebauten Akkupack, Lage der neuen Zellen und die Verbindung untereinander sollte mit dem alten Akkusatz übereinstimmen, sonst sind die Kabel hinterher zu kurz.
Zweckmäßigerweise baut man zwei Dreiergruppen, die dann mit einem längeren Stück Draht verbunden werden.

Metz 45 Akkukorbumbau 85.jpg

Metz 45 Akkukorbumbau 86.jpg

Metz 45 Akkukorbumbau 87.jpg

Metz 45 Akkukorbumbau 88.jpg

Metz 45 Akkukorbumbau 89.jpg

Metz 45 Akkukorbumbau 90.jpg

An den Minuspol der ersten Dreiergruppe wird ein längeres Drahtstück gelötet und mit dem Pluspol der zweiten Dreiergruppe verbunden.

Metz 45 Akkukorbumbau 91.jpg

Bei der Ladung über die oberen Kontakte ist der weitere Zusammenbau recht einfach: Die beiden längeren Kabel an die zwei Akkupole löten.

Metz 45 Akkukorbumbau 92.jpg


Zusammenbau des Korbs

Den Korb zusammenschrauben und die beiden Kabel mit den Korbkontakten verbinden.

Metz 45 Akkukorbumbau 93.jpg

Den Akkukorb wieder verschließen, dabei auf den kleinen Merkschieber achten, dieser läßt sich leicht montieren, wenn die Abdeckung unten liegt und der Korb von oben aufgesetzt wird.

Bei der Version mit der Ladung über die originale Buchse ist der Zusammenbau schwieriger, die beiden kurzen Kabelstücke werden an den beiden freien Akkupolen angelötet, und der Akkusatz zusammen mit dem Unterteil und den beiden langen Kabeln in das Oberteil eingefädelt. Dann den Korb verschrauben und die Kabel an den Korbkontakten anlöten sowie die Abdeckung aufsetzen.