Entwicklung SW-Papier: Unterschied zwischen den Versionen

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* [http://www.fotografie-in-schwarz-weiss.de/sw-fotografie/kolumne/140-wollstein42.html Thomas Wollsteins Kollumne zum Trocknen von Baryt-Papier]
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* [http://www.fotografie-in-schwarz-weiss.de/sw-fotografie/kolumne/140-wollstein42.html Thomas Wollsteins Kolumne zum Trocknen von Baryt-Papier]
  
 
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Version vom 14. Januar 2013, 22:26 Uhr

Einen schwarzweissen Papierabzug zu erstellen ist nicht sehr schwer. Man benötigt ein wenig Ausrüstung, ein wenig Chemie, das passende Papier, etwas Geduld und schließlich lohnenswerte Negative.

Chemie

Die Chemie beim Entwickeln von SW-Papier ist grundsätzlich ähnlich zum SW-Film. Im Detail unterscheiden sich die Zusammensetzungen der Film- und Papierentwickler, darum verwendet man als Entwickler hier unterschiedliches Material. Es gibt eine Vielzahl verschiedener SW-Papier Entwickler auf dem Markt. Die Auswahl ist eine Frage des persönlichen Stils, da bereits der Entwickler teilweise den Bildton von leicht bläulich-kalt bis bräunlich-warm beeinflussen können. Als Stoppbad sollte man wahlweise Essiglösung oder Zitronensäurelösung verwenden. Zitronensäurelösung ist geruchlos. Als Fixierer kann das gleiche Material wie bei Film, jedoch in einem separaten Ansatz, verwenden.

Papiere

Auf dem Markt gibt es eine schier unübersichtliche Fülle an Papiervarianten von verschiedenen Herstellern, die sich durch Gradation, Trägermaterial, und Oberflächenbeschaffenheit unterscheiden.

Härtegrade und Kontrast

Der Kontrast des Abzugs kann über den Härtegrad des Papiers geregelt werden.

Härtegrade (Gradation)
Die Härtegrade sind in (Halb)stufen von 00 bis 5,5 eingeteilt. 00 ist extrem weich, 5,5 ist hart und Härtegrad 3 entspricht normal, sprich, ein korrekt belichtetes und korrekt entwickeltes Negativ wird zu einem korrekten Positiv.
Festgraduiertes Papier
Klassische Papiere in unterschiedlichen, festen Härtegraden.
Multigradepapier
Eine moderne Variante ist Multigradepapier, wodurch man sich ein umfangreiches Papiersortiment aller möglicher Härtegrade ersparen kann. Multigradepapier besteht im einfachsten Fall aus einer Mischung von zwei verschiedenen Emulsionstypen, einer extrem harten und einer extrem weichen. Die beiden Emulsionen sind auf unterschiedliche Wellenlängen zwischen blau und grün empfindlich. Durch geeignete Farbfilterung des projezierten Negativs kann man nun die Balance zwischen beiden Emulsionen bestimmen und so die Gradation kontrollieren. Die Farbfilterung kann mittels eines Farbmischkopfes im Vergrößerer, mittels im Kopf des Vergrößerers bereits fest eingebauter Multigrade-Filterräder, oder durch unter dem Objektiv befestigte Gel-Filterfolien erreicht werden. Speziell letztere eignen sich, um selbst einfachste Vergrößerer zu Multigrade-Tauglichkeit auszurüsten.

Papierträger

PE/RC-Papiere
PE-Papiere (im englischsprachigen Raum auch RC oder resin-coated) sind kostengünstige Papiere, die von beiden Seiten mit einer wasserdichten Polyethylen-Lage beschichtet sind. Der Vorteil dieses Papiers ist die einfachere Verarbeitung und wellenfreie Trocknung.
Baryt/FB-Papier
Fotopapier auf einem echten Papierträger (im englischsprachigen Raum auch FB oder fibre-based, für den Zellstoff des Papiers). Der Name Baryt entstammt der Barium-Sulfat-Schicht, die zwischen dem Kartonpapier und der Emulsion als weisse Grundlage für das Bild dient. Da bei diesem Trägermaterial das Papier jedoch beträchtliche Mengen an Wasser und Chemie aufnehmen kann, ist die Verarbeitung und Trocknung aufwändiger. Von vielen Fotografen wird Barytpapier wegen seiner haptischen Qualität dennoch bevorzugt.

Entwicklungsprozedur

Der gesamte Prozess muss unter geeignetem Dunkelkammer-Licht stattfinden. Es empfiehlt sich, für jede der drei Schalen eine eigene Zange zu verwenden, die niemals in eine der Nachbarschalen getaucht wird. Dies verringert die Verschleppung von Chemie von Schale zu Schale und hält die jeweiligen Ansätze länger am Leben.

  1. Belichten
  2. Entwickeln. Papier wird ausentwickelt, es bleibt also solange im Entwickler liegen, bis sich am Bild nichts mehr verändert. Als Faustregel für die Entwicklungszeit nimmt man die Bildspurzeit mal sechs, also ab dem Moment, in dem die ersten Schwärzungen auf dem Papier erkennbar sind.
  3. Stoppen
  4. Fixieren
  5. Wässern
  6. Trocknen

Nach den Schritten 2, 3, und 4 sollte man das Papier jeweils gründlich abtropfen lassen.

Siehe auch

Weblinks