Vergrößerungsobjektiv: Unterschied zwischen den Versionen
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== Gibt es da Empfehlungen? == | == Gibt es da Empfehlungen? == |
Version vom 20. September 2010, 22:17 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Warum ist das Vergrößerungsobjektiv denn so wichtig?
Bei der Aufnahme achtet nahezu jeder darauf, das möglichst beste Objektiv zu verwenden. Um die ganze Qualität der Negatives auch auf das Papier bannen zu können sollte auch im Labor auf ein gutes Objektiv geachtet werden.
Hierbei gibt es einige Grundregeln:
- Je größer die Abzüge sein sollen, desto besser muss das Objektiv sein
- Abzüge 10x15cm können schon mit einfachen Objektiven in guter Qualität erstellt werden. Doch schon bei Abzügen in 20x30 (etwa DIN-A4) von KB trennt sich die Spreu vom Weizen und ein Qualitätsobjektiv ist gefordert.
- Vergrößerungsobjektive sind vergleichsweise klassische Konstruktionen
- Daher lässt sich aus der Anzahl der verbauten Linsen eine grobe Qualitätseinschätzung vornehmen.
- 3 Linser
- Spielzeug und zeigen zumeist schon bei 13x18 schwächen in der Abbildungsleistung.
- 4-Linser
- Für gemäßigte Vergrößerungsmaßstäbe brauchbar. Bis 20x30cm von KB oder 40x50cm von Mittelformat zumeist ausreichend.
- 5-Linser
- Sind kaum verbreitet, stehen den 6-Linsern kaum nach.
- 6-Linser
- Bieten eine erstklassige Qualität und erlauben Vergrößerungen bis in den Posterbereich.
- 6-Linser mit "APO"-Kennung
- Königsklasse für höchste Ansprüche und Großvergrößerungen. Einfach noch einen "Tick" besser als einfache 6-Linser. Im Hobbylabor kann dieser kleine Qualitätsvorsprung jedoch kaum genutzt werden.
- 6-Linser mit "WA"-Kennung
- Weitwinkelobjektive, erlauben größere Vergrößerungsfaktoren auf dem Grundbrett.
Was brauche ich?
Die Brennweite des Vergrößerungsobjektives richtet sich nach dem verwendeten Negativformat:
KB 50mm 6x4,5 bis 6x6 75mm/80mm bis 6x9 100mm/105mm
Eine zu kurze Brennweite deckt nicht das gesamte Negativformat ab. Es kommt zu unschärfen im Randbereich und abgedunkelten Ecken. Eine etwas längere Brennweite hat kaum nachteilige Auswirkungen - es erhöht sich lediglich der Abstand zwischen Papier und Vergrößerungskopf, womit sich der maximal erreichbare Vergrößerungsfaktor einschränkt. Ein 100mm Objektiv für 6x6 ist also kein Problem.
Gibt es da Empfehlungen?
Wirklich gute Vergrößerungsobjektive sind nur von wenigen Herstellern gebaut worden. Die am häufigsten anzutreffenden Typen auf dem europäischen Markt sind:
- Rodenstock Rodagon
- Schneider-Kreuznach Componon
Achtung: Ältere Componon mit Anfangsblende 5,6 haben ein Einschraubgewinde von 25mm anstelle der üblichen 39mm. Das 105mm-Componon wird oft mit 32,5mm-Gewinde angeboten. Hierfür werden zumeist Adapteringe oder spezielle Objektivplatinen benötigt, die relativ selten sind. Dies kann ein vermeintliches "Schnäppchen" teuer werden lassen.
- Durst Neonon
- 6-Linsige Vergrößerungsobjektive "Made in Japan", von Durst zugekauft. Originalhersteller ist vermutlich Pentax.
- EL-Nikkor
- EL-Nikkor Vergrößerungsobjektive mit Anfangsblende 2,8 sind 6-linsige Konstruktionen von hoher Qualität. Unter dem selben Markennamen wurden jedoch auch einfachere Objektive wie das 75/4 angeboten, welche nur eine mittelmäßige Bildqualität liefern kann.
- Fujinon EP oder EX
Achtung: Das Fujinon ES ist lediglich ein Vierlinser mit mittelmäßigen Abbildungsleistungen.
Welches Objektiv passt an meinen Vergrößerer?
Nahezu alle Vergrößerer nehmen Objektive mit einem Anschlussgewinde von 39mm auf. Geräte von Durst, Kaiser, Dunco und LPL wurden ab Werk mit diesem Objektivanschluss geliefert.
Ausnahmen
- Geräte von Meopta - diese wurden ab Werk zumeist mit Objektiven mit einem Anschlussgewinde von 23,5mm geliefert. Nicht für alle Geräte sind noch Objetivplatinen mit 39mm-Gewinde erhältlich.
- Autofokusgeräte von Agfa (Variomat) und Leitz (Focomat). Diese benötigen aufgrund des mechanischen Autofokus speziell angepasste Objektive, ein Tausch ist mit großem Aufwand möglich - entspricht zumeist jedoch einem wirtschaftlichen Totalschaden.