Stativ: Unterschied zwischen den Versionen

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* [http://www.berlebach.de Berlebach] - hochwertige Holzstative
 
* [http://www.berlebach.de Berlebach] - hochwertige Holzstative
 
* [http://www.gitzo.com Gitzo] - hochwertige, aber auch hochpreisige Stative aus Kohlefaser, Basalt oder Aluminium
 
* [http://www.gitzo.com Gitzo] - hochwertige, aber auch hochpreisige Stative aus Kohlefaser, Basalt oder Aluminium
* [http://www.manfrotto.com Manfrotto] - Stative aus Kohlefaser oder Aluminium.
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* [http://www.manfrotto.com Manfrotto] - Stative aus Aluminium oder Kohlefaser. Die Baureihen 055 und 190 sind z.B. brauchbare Allrounder für viele Fotografen.
 
* [http://www.monostat.de Monostat] - Einbeinstative höchster Qualität
 
* [http://www.monostat.de Monostat] - Einbeinstative höchster Qualität
 
* [http://www.linhof.de Linhof] - gute Aluminiumstative, aber schwer zu finden
 
* [http://www.linhof.de Linhof] - gute Aluminiumstative, aber schwer zu finden

Version vom 19. November 2011, 14:29 Uhr

Das Stativ ist ein Untersatz für die Kamera, der ein sicheren, stabilen Stand ermöglichen und dadurch das Verwackeln während der Aufnahme vermeiden soll. Zudem ist ein Stativ bei statischen Motiven hilfreich, weil der Fotograf sich ganz auf die Komposition des Bildaufbaus konzentrieren kann.

Stabil bedeutet in diesem Zusammenhang nicht nur, dass das Stativ unter der Last der Kamera nicht zusammenbrechen darf. Es muss vielmehr auch während der Aufnahme minimalste Erschütterungen – etwa durch Spiegelschlag oder Wind – dämpfen. Die längste verwendete Objektivbrennweite hat dabei einen ganz beträchtlichen Einfluß auf die geforderte Stabilität. Beispielsweise hat eine gängige 10MP APS-C Kamera bei einer Objektivbrennweite von 300 mm eine Auflösung von ca. 4 Bogensekunden pro Pixel. Dies entspricht etwa einem 500stel des Monddurchmessers von der Erde betrachtet, oder der Größe einer 1€-Münze aus einer Entfernung von 1,1 km.

Bauformen

Es sind vor allem zwei grundlegende Stativtypen in der Fotografie als Kameraunterbau gebräuchlich:

  • Das Dreibeinstativ ist durch die drei Auflagepunkte statisch bestimmt (kann nicht wackeln) und erlaubt so beliebig lange Verschlusszeiten.
  • Das Einbeinstativ hat Vorteile, wenn man nur eine kleine Aufstellfläche zur Verfügung hat (etwa in Menschenmassen), sie sind kompakter und leichter und schneller zu handhaben als ein Dreibeinstativ. Man kann damit keine beliebig langen Belichtungszeiten stabil halten; Faustregel: etwa 3 bis 4 Blendenwerte länger als ohne Stativ, vergleichbar mit einem Bildstabilisator. Im Sportbereich werden Einbeinstative häufig zum Aufstützen schwerer Objektive verwendet.

Auf vor allem im Studio verwendete Leuchtenstative sei an anderer Stelle eingegangen.

Kompromisse

Wer ein Stativ kaufen will, sollte sich darum Gedanken machen, dass sich die Eigenschaften

  1. stabil,
  2. leicht,
  3. kompaktes Packmaß, ausreichende Größe,
  4. billig

in der Realität des Marktes leider nicht alle gleichzeitig erfüllen lassen. So ist jeder gezwungen darin seinen eigenen Kompromiss zu finden. Solide Stative sind eine langfristige Investition, daher sollte man sich die Entscheidung nicht allzu leicht machen. Eine Fehlentscheidung kann teuer und frustrierend sein. Ein Stativ, dass letztlich immer nur zuhause bleibt, weil es zu schwer, zu klein oder zu wacklig ist, war sicher ein Fehlkauf. Man sollte sich deshalb vor dem Kauf genau überlegen, für welche Anwendungen das Stativ geeignet sein soll. Ein Stativ für Reisen sollte leicht und klein verpackbar sein, während ein Stativ für das Fotografieren mit langen Brennweiten gar nicht stabil genug sein kann - die geringste Instabilität macht sich sofort negativ bemerkbar.

Die erste wichtige Entscheidung ist zunächst die Auswahl des Stativmaterials, gängige Varianten sind vor allem Aluminium und Kohlefaser (Carbon), etwas exotischer sind Holz oder Basalt. Die einzelnen Materialien werden weiter unten im Detail diskutiert. Ferner sollte eine geeignete Größe gewählt werden, bei der man ohne größere Verrenkungen vor dem Stativ mit montierter Kamera längere Zeit während des Ausrichtens bequem stehen kann. Viele Stative haben zwar eine ausfahrbare Mittelsäule, durch die sich die Kameraposition weiter erhöhen lässt. Aber gleichzeitig leidet die Stabilität solch eines Aufbaus und macht ihn anfällig für Schwingungen und Wind, was mit längeren Brennweiten zunehmend wichtiger wird. Um ein geringes Packmaß zu erreichen, gibt es Stativkonstruktionen deren Beine in höhere Anzahlen von einzelnen Segmenten geteilt ist. Je höher deren Anzahl ist, umso dünner werden zwangsläufig die untersten (innersten) Segmente und vermindern ebenso die Stabilität des Stativs.

Materialien

Das verwendete Material bestimmt wesentlich die Stativeigenschaften wie Schwingungsdämpfung, Gewicht, Anfassqualität oder Preis. Gängige Materialien sind unter anderem

Aluminium
ist ein gut formbarer Werkstoff. Es ist ein guter Wärmeleiter und so fasst es sich in der kalten Jahreszeit unummantelt nur sehr unangenehm an. Aluminium hat keinen Gewichtsvorteil gegenüber anderen Werkstoffen. Ebenso sind die Dämpfungseigenschaften gegen Schwingungen eher schlecht. Aluminium-Stative sind relativ günstig im Handel.
Basalt
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Holz
(etwa Esche) ist ein natürlicher Werkstoff, der stabile Konstruktionen erlaubt. Holz hat eine gute Dämpfungseigenschaft gegen Schwingungen. Die Wärmeleitfähigkeit von Holz ist gering, darum fassen sich solche Stative selbst bei Kälte nicht unangenehm an. Holz bietet gegenüber anderen Werkstoffen keinen Gewichtsvorteil. Der Preisrahmen für Holzstative ist moderat dreistellig.
Kohlefaser
ist ein Hightech-Werkstoff, der besonders leichte und stabile Stative ermöglicht. Ebenso wie bei Holz sind die Dämpfungseigenschaften für Schwingungen gut. Kohlefasern sind zwar extrem stabil in Richtung der Fasern, aber leider recht empfindlich bei Belastungen quer zur Faserrichtung und können dabei leicht brechen. Der Preisrahmen für Stative aus Kohlefasern ist in der Regel deutlich dreistellig.

Ausstattungsmöglichkeiten

Beine weit abspreizbar
Idealerweise ist jedes Bein separat in verschiedenen Winkeln abspreizbar, mit Begrenzungseinstellungen für mindestens drei verschiedene Winkel.
Mittelsäule
falls vorhanden sollte sie nicht länger sein als etwa 2/3 der Länge eines einzelnen Beinsegments. Bei längeren Mittelsäulen leidet bei vollem Auszug die Stabilität enorm. Bei Stativen, die vorwiegend für Aufnahmen mit langbrennweitigen Objektiven gedacht sind, führt der Verzicht auf eine Mittelsäule zu nochmals höherer Stabilität.
Mittelsäule abschraub- oder verkürzbar
Das ist notwendig, wenn man möglichst nah an den Boden heranwill (z.B. für Makroaufnahmen).
Mittelsäule schwenkbar
Auf den ersten Blick ist das ein verführerisches Feature, weil man sehr schnell die Position der Kamera verstellen kann, ohne das Stativ zu bewegen. Allerdings leidet die Stabilität enorm, weshalb das Stativ ein bis zwei Größenordnungen schwerer sein sollte als eines mit normaler Mittelsäule. Eine Alternativen für die Makrofotografie sind ein Kreuzschlitten oder eine besonders lange Kameraplatte für Schnellwechselsysteme vom Typ ArcaSwiss oder vergleichbar.
Füße mit ausfahrbaren Stahlspitzen
Auf nichtglatten Böden geben Stahlspitzen einen festen Stand; das ist besonders für Aufnahmen mit langbrennweitigen Objektiven hilfreich (weiche Gummifüße können nachgeben). Sind die Stahlspitzen ausreichend lang, dann sind sie auch auf weichen Untergründen wie Grassoden von Vorteil.
Haken zum Anhängen von Gewichten
Dieser ist am unteren Ende der Mittelsäule angebracht. Man kann daran ein Gewicht hängen (Sandsack, Kameratasche), damit das Stativ fester steht und nicht so leicht umgeworfen werden kann (z.B. bei Wind). Leider wird die Schwingneigung eines labilen Stativs dadurch nicht verringert.

Befestigung an der Kamera

Markins Q3 Kugelkopf mit Schwalbenschwanzklemme

Stative werden gewöhnlich als System aus dem eigentlichen ein- oder dreibeinigen Unterbau und einem Stativkopf, gegenbenfalls mit Schnellwechselplatten zusammengestellt. Die Verbindung zur Kamera geschieht über die Schnellwechselplatte, sofern vorhanden, oder über eine Schraubverbindung am Stativkopf. Der gängigste Standard ist hierbei ein (zölliger) 1/4"-20 Gewindebolzen[1], für die am Kameraboden ein entsprechendes Innengewinde vorhanden ist. Selten finden sich auch 3/8"-16 Gewinde.

Siehe auch

Weblinks

Stativhersteller

Stative werden unter Anderem gebaut durch:

  • Berlebach - hochwertige Holzstative
  • Gitzo - hochwertige, aber auch hochpreisige Stative aus Kohlefaser, Basalt oder Aluminium
  • Manfrotto - Stative aus Aluminium oder Kohlefaser. Die Baureihen 055 und 190 sind z.B. brauchbare Allrounder für viele Fotografen.
  • Monostat - Einbeinstative höchster Qualität
  • Linhof - gute Aluminiumstative, aber schwer zu finden
  • Benro - Preiswerte Stative aus chinesischer Produktion, deren Qualität umstritten ist (mancher findet sie sehr gut, mancher nicht)
  • Induro - amerikanischer Vertrieb von Benro Produkten unter anderen Namen und zu höheren Preisen
  • Slik - breites Spektrum an Stativen für jeden Geldbeutel; viele taugen wenig, aber Carbon PRO Stative wurden schon bei Profis gesichtet.
  • Giottos - Stative aus Aluminium und Kohlefaser für kleine bis mittlere Anforderungen
  • Feisol
  • Cullmann
  • Velbon
  • Bilora

Fußnoten

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zu „Unified_Thread_Standard”