Kamera für Einsteiger (FAQ): Unterschied zwischen den Versionen

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"Ich will mir eine neue Kamera kaufen, welche soll ich nehmen?"
 
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Aktuelle Version vom 16. Januar 2011, 11:15 Uhr

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"Ich will mir eine neue Kamera kaufen, welche soll ich nehmen?"

Eine Frage, die hier immer wieder gestellt wird. Diese FAQ soll den potentiellen Käufer ein wenig beratend zur Seite stehen und den Traffic zu dieser Frage in der Newsgroup ein wenig reduzieren.

Zuerst einmal sollte man die elementarste Frage klären: Was will ich überhaupt fotografieren? Das klingt im ersten Moment zwar etwas komisch, aber wenn man sich vor Augen hält, daß beispielsweise Naturfotografen schon unterschiedliche Interessen haben können, wird man schnell merken, daß das die wichtigste Frage überhaupt ist.

Ein Naturfotograf - um beim Beispiel zu bleiben - kann ein Tierfotograf sein. Dieser benötigt Objektive mit längeren Brennweiten ab 300mm. Ein anderer Naturfotograf kann damit nichts anfangen, da er lieber kleinere Dinge ablichtet. Er wird sich eher für ein Macroobjektiv und einen Ringblitz entscheiden.

Welche Kameramarke nun die beste ist, denn das muß jeder für sich selber entscheiden. Gelegentlich werden ein paar Kameranamen genannt, aber dennoch: wichtig ist nur, ob die Kamera einem gefällt und ob die selbst gestellten Aufgaben und Vorlieben damit befriedigt werden können. Oft stellt sich die Frage auch gar nicht, wenn vorhandene Objektive übernommen werden sollen.

Warum soll z.B. ein Macro-Fotograf sich nicht eine gebrauchte Olympus zulegen? Diese Firma hat zwar derzeit keine SLR mit Autofokus am Markt und es wird wohl auch keine mehr von Olympus geben. Aber das Nahaufnahmezubehör ist wirklich Empfehlenswert und zudem gebraucht am Markt günstig zu bekommen. Und einen Autofocus braucht man bei der Macro-Fotografie in den seltensten Fällen - wenn überhaupt.

Auf alle Fälle sollte man sich nicht davon beeinflussen lassen, welche Kamera die Profis benutzen. Es bringt absolut nichts, sich eine Kamera für 2.000-3.000 DM zu kaufen, wenn man dafür billige Fremdobjektive an das Gehäuse schraubt. Besser ist es dann, ein Gehäuse eine oder zwei Nummern kleiner zu kaufen und das so gesparte Geld lieber in bessere (Original-) Objektive zu stecken.

Hat man sich für einige in Frage kommende Kameras entschieden, dann ab ins nächste Fachgeschäft, die Kameras zeigen lassen und damit "spielen". Es sollte selbstverständlich sein, daß man dann seine Kamera auch dort kauft und nicht gleich zum nächsten Versandhandel rennt, nur weil dort das gute Stück 50 DM preiswerter ist. Ein guter Service - auch nach dem Kauf - sollte einem die Mehrausgabe Wert sein, besonders als Anfänger.

Worauf sollte man denn nun achten, wenn man die verschiedenen in Frage kommenden Modelle vergleichen möchte? Im Grunde sind das alles individuelle Entscheidungen, die eine FAQ nicht beantworten kann. Die letztendliche Entscheidung liegt bei jedem einzelnen selbst.

Mögliche Entscheidungshilfen wären:

  • Wie liegt die Kamera in der Hand?
  • Liegen die Knöpfe und Hebel günstig?
  • Stört beispielsweise die Aufhängung des Trageriemens (Leica R8!)?
  • Wie laut ist die Kamera?
  • Geht der Objektivwechsel sicher und leicht?
  • Komme ich mit der Bedienung der Kamera einigermaßen schnell zurecht?
  • Wirkt der Sucher aufgeräumt?
  • Ist der Sucher auch für Brillenräger gut einzusehen?

Wichtig ist auf alle Fälle, daß man nicht ein vermeintlich günstiges Set-Angebot annehmen sollte. Beispielsweise hat eine Fotokette vor Kurzem mal eine Canon EOS 500 mit einem 28-200mm Fremdobjektiv angeboten. Der angegebene Preis war auf dem ersten Blick günstig. Aber bei der EOS 500 handelt es sich um ein Vorgängermodell der aktuellen EOS 500N. Also schon ein wenig älter. Auch ein 28-200 ist nicht gerade ein Ausbund an Schärfe. Diese Objektive sind normalerweise durch drei Merkmale geprägt: 1. kompakt, 2. preiswert, 3. leicht. Irgendwo muß dann ja auch noch gespart werden, also an der Qualität und der Lichtstärke.

Das soll jetzt nicht generell diese Objektive schlecht machen, aber wer sich ernsthaft mit der Fotografie beschäftigt oder beschäftigen will, der sollte die Finger davon lassen. Ein Qualitätsunterschied läßt sich bereits bei Vergrößerungen erkennen, die über die normalen 10x15 cm hinausgehen. Also: Für Urlaubsbilder ohne besonderen Anspruch generell geeignet, aber man sollte sich nicht unbedingt von diesen Bildern auch noch Poster ins Wohnzimmer hängen.

Ohnehin sollte man sich beim Ersteinstieg wirklich überlegen, ob man nicht erst mal auf dem Gebrauchtmarkt umschaut. Häufig gibt es die Möglichkeit, komplette Ausrüstungen günstig zu erwerben. Merkt man, daß man keinen richtigen Bezug zur Fotografie findet, dann hat man möglicherweise nicht gleich mehrere tausend Mark umsonst ausgegeben.

Hier nun noch meine persönlichen Empfehlungen für jemanden, der gerade anfängt, sich mit der Fotografie als Hobby zu beschäftigen:

Für den Anfang reicht eine Kamera, die eine manuelle Belichtungseinstellung erlaubt. Es kann ruhig eine sein, die mehrere Programme wie Programm-, Zeit- oder Blendenautomatik anbietet. Das ist für später (oder für Familienmitglieder) gar nicht verkehrt. Aber ein richtiges Gefühl für die Fotografie bekommt man, wenn man erst mal rein manuell oder aber mit nur einer Automatik arbeitet. Also auch den Autofokus ruhig erst mal abschalten.

Als Objektiv empfehle ich ein 1,8/50. Mehr nicht. Das Weitwinkel oder ein Tele ersetzen die eigenen Beine. Desweiteren ein gutes, kleines Systemblitzgerät. Die eingebauten Blitzer taugen nicht sehr viel, so daß ich die Anschaffung eines Systemblitztes für wichtig halte. Beim Blitz sollte man unbedingt schon jetzt darauf achten daß er schwenkbar ist. Auch wenn man am Anfang noch nicht unbedingt richtig damit umgehen kann, lernt man im Laufe der Zeit doch die Möglichkeiten schätzen, den Blitzreflektor auch mal z.B. gegen die Decke zu richten, um ein weicheres Licht zu bekommen.

So ausgerüstet kann man schon eine ganze Menge machen. Das 50er ist relativ lichtstark, so daß auch Experimente mit vorhandenem Licht (sog. Available Light) möglich sind. Außerdem schult es das Auge, da man mit der vorhandenen Brennweite auskommen muß.

Die Kamera sollte bei den ersten Gehversuchen auf "Manuell" stehen, um ein richtiges Gefühl für die Zeit- und Blendeneinstellung zu bekommen. Natürlich kann man auch mit dieser Methode keinen richtigen Belichtungsmesser ersetzen. Und den eingebauten darf man selbstverständlich auch benutzten. Wie gesagt: es kommt nur darauf ein, ein Gefühl zu entwickeln, und auch mal mit Zeit und Blende zu spielen. Später kann man dann immer noch auf die diversen angebotenen Automatiken umsteigen - wenn man es dann noch möchte.

Nach einiger Zeit wird man mit dieser Kombination nicht mehr zufrieden sein und seine Ausrüstung erweitern wollen. Jetzt empfiehlt sich ein Weitwinkel mit 28mm. Ein 35er halte ich für witzlos, denn da kann man auch das 50er nehmen und ein paar Schritte zurück machen. Ein 24er finde ich für einen Anfänger schon zu stark, da man dort auch noch auf die Einegheiten des Objektivs achten muß, wie z.B. perspektivische Verzerrungen, wenn man die Kamera bei Gebäuden nicht ganz gerade hält.

Den besten Nutzen bietet hier ein Zoom-Objektiv mit einem Brennweitenumfang von 28-105mm (oder auch 135mm). So hat man ein relativ günstiges Objektiv vom Weitwinkel bis zum kleinen Tele. Das 50er sollte aber auf alle Fälle nicht weggegeben werden. Ein lichtstarkes Objektiv ist durch nichts zu ersetzen. So gerüstet kann man schon einiges machen. Danach kann man dann seine weitere Ausrüstung ausbauen. Sicherlich wird dann mal ein 200er dazukommen. Und auch das 24er macht dann, wenn man erst richtig gelernt hat, die Brennweiten einzusetzen, keine Probleme mehr.

Irgendwann wird sich dann herausstellen, welcher Bereich der Fotografie einem am meisten Spaß macht. Ob Makro-, Tier-, Sport-, Pressefotografie usw. - das wird dann den Ausschlag für den weiteren Ausbau der Fotoausrüstung sein.